Nach all den wunderschönen Stränden und der atemberaubenden Natur hieß es für uns einmal wieder ab in die Stadt. Wir wollten wieder einmal das Stadtleben erleben. Etwas neues sehen. Das aufregende von Portugal finden. Da wir keine Lust hatten die Aufregung schon bei der Fahrt in die Stadt zu haben, beschlossen wir für eine Nacht außerhalb auf einem Campingplatz zu wählen. Hier konnten wir unsere Wasservorräte wieder auffüllen und ungestört duschen.
Also haben wir am Morgen Nyls auf dem Campingplatz zwischen vielen niederländischen WoMos gestellt und wechselten das Gefährt. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ging es für uns in die Stadt. Und da standen wir seit langem mal wieder in einer großen Stadt. Natürlich waren wir sofort aufgeregt und etwas überfordert von den vielen eindrücken die sofort auf uns einprasselten. Welche Bar wählen wir für das Mittagessen, welches Eis essen wir und überhaupt welches Souvenir wollen wir uns leisten. Links und rechts der Straßen standen jede Menge Straßenkünstler die Seifenblasen machten, Gitarre spielten oder einfach nur ruhig wie eine Statue dasaßen. Die scheint es wohl wirklich in jeder Stadt zu geben.
Nun hieß es für uns die Stadt entdecken. Aber an dem Tag an dem wir Lissabon besuchten schien etwas besonderes in der Luft zu liegen. Alle Portugiesen waren aufgeregt und es schwirrte eine besonderer Hektik in der Luft. Wir besuchten die Unter-Stadt, wie auch die Ober-Stadt, die durch einen Fahrstuhl verbunden ist. Die Aussicht von der Oberstadt auf die Unterstadt ist wirklich atemberaubend. Man sieht die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, das Meer und das rege Treiben auf diesem. Natürlich sieht man auch die Statue von Cristo Rei und die Brücke Ponte 25 de Abril. Beides muss man einmal live gesehen haben. Auf dem Weg zu einer der Kirchen sahen wir die berühmten Straßenbahnen, wie auch jede menge Kameras. Nein, in diesem Fall waren es keine Touristen Kameras, sondern professionelle TV-Kameras. Alle Touristen blieben stehen und schauten was hier an der Kirche so los ist. Wir also auch – ganz Standardmäßig. Und da kamen nach einigem warten und ungeduldigen Gemurmel doch tatsächlich 10 Brautpaare aus der Kirche heraus. Ja, richtig gehört, 10 Brautpaare die mit einer Choreografie in die Kamera winkten. Im Hintergrund spielte die Blaskapelle der öffentlichen Verkehrsmittel und im Gänsemarsch gingen die Brautpaare durch die Stadt. Nach so viel Trubel hieß es für uns weiter die Stadt entdecken. So liefen wir ziellos durch die Stadt, an das Meer und ließen das Treiben und den ganz eigenen Flow von Lissabon auf uns wirken. Bei diesem schon fast herumirren stapften wir in ein wirklich schönes und aufregendes Straßenfest. Alle Portugiesen trugen Grün-Rote Hüte und jeder Haushalt machte in seiner Straße einen kleinen Straßenstand. An diesen wurde Bier, Wein, Fisch und andere Spezialitäten verkauft. Es erinnerte mich sehr an die Dresdner Bunte Republik Neustadt. Da sich hier genau so die Einwohner integrieren und den Besuchern etwas ganz besonderes bieten wollen. Nach dem diese Stadt uns wirklich sehr verzaubert hatte, hieß es aber auch schon wieder Abschied nehmen. Da uns das Stadtleben gefallen hatte wollten wir noch einmal Sintra genauer betrachten. Eine wirklich historische Stadt mit einer Vielzahl an Jahrhunderten alten Palästen. Hier haben wir uns das Herrenhaus Quinta da Regaleira aus dem 19. Jahrhundert angeschaut. Welches einen wirklich bezaubernder Garten mit vielen unterirdischen Tunneln und Höhlen bietet. In vielen Reiseführern liest man, dass dieses Haus in zwei Stunden zu besichtigen ist. Aber ich muss gestehen, dass wir einen ganzen Tag dafür benötigt haben. Aus diesem Grund ist das auch das einzige was wir uns wirklich anschauen konnten. Die anderen Paläste sehen selbst aus der Ferne sehr nach Disney und Märchen aus und sind daher wahrscheinlich auch jeden Besuch wert. Nach dem ich mich fast wie eine Prinzessin gefühlt habe, sind wir wieder an das Meer gefahren um uns etwas abzukühlen. Dies sollte dann auch unsere letzte Nacht in Portugal sein. Es war eine schöne Erfahrung mit jeder menge Eindrücken. Ein Land, das vor allem durch die vielen Strände, die noch nicht so Touristisch ausgebaut sind, herausragt.
Ich sende euch sonnige Grüße
Sarah