Nach Portugal hieß es für uns langsam den Weg Richtung Griechenland einzuschlagen. Aber das sollte nicht passieren, ohne einmal in Fontainebleau anzuhalten. Hier haben wir unsere Freunde aus der Heimat getroffen, die in Fontainebleau schon fast zu Hause sind. Sie wollten uns die Wälder und auch die große Auswahl an Felsen präsentieren. Voller Vorfreude auf das älteste Bouldergebiet überhaupt, fuhren wir schnell durch Spanien und Frankreich um endlich anzukommen.
Doch die Fahrt dahin sollte gar nicht so einfach werden. Die Temperaturen wurden immer heißer und heißer und so trafen wir uns mit unseren Freunden erst einmal am Fluss. Nach einer Abkühlung konnten wir dann endlich zum ersten Spot fahren. Das sollte es also werden unser erster Tag in Fontainebleau. Wir fuhren in einen tiefen Wald und da waren sie dann. Einfach so standen da super viele Felsen. Voll motiviert wollten wir dann loslegen. Aber in Fontainebleau wird nicht nach Schwierigkeitsgrad gebouldert, nein, hier wird nach Farbe oder Name gebouldert. Die Farben markieren die verschiedenen Schwierigkeitsgrade und wenn man den Zahlen in einer bestimmten Farbe folgt, so wird daraus ein Parcours. Eine sehr schöne Idee um einen guten Überblick von einem Gebiet zu erhalten. Das nächste spezielle an diesem Bouldergebiet ist, dass nach Namen gebouldert wird. Hier zählt nicht der Schwierigkeitsgrad, sondern man ist ein harter Typ wenn man einen der Klassiker geschafft hat – die im Laufe der Jahre natürlich nicht leichter werden.
Natürlich gibt es auch hier die ansässigen Boulderer mit langjähriger Erfahrung- die Bleauaner. Diese sind das Urgestein der Gegend und klettern schon ihr Leben lang in Fontainebleau. Sie passen immer auf, dass sich jeder an die stricken Regeln hält, die in diesem Gebiet herrschen. So ist es unbedingt wichtig die Schuhe komplett vom Sand zu befreien, bevor man sich in die Route hängt. Auch darf Chalk in Maßen verwendet werden, dies muss aber nach der Kletterei wieder entfernt werden. Überhaupt sollte man die Route nach jeden Beenden der Kletterei wieder gründlich reinigen. Macht man dies nicht und einer der Bleauaner bemerkt das, so sollte man sich in Acht nehmen. Es kann schon einmal vorkommen, das dieser einem dann schnellen Schrittes mit seiner Stabbürste verfolgt. Also haltet euch lieber an die Regeln. 😉
Als nächstes möchte ich euch noch die zwei Biwakplätze zeigen, die ihr offiziell zum Übernachten nutzen dürft. Diese sind wirklich gut gepflegt und haben einen super Standort. Hier lässt es sich richtig gut aushalten.
Hippodrome de la Solle
Bourron Marlotte
Insgesamt kann ich euch sagen, dass ich von Fontainebleau wirklich sehr begeistert bin. Eine große Auswahl an boulderbaren Fels und die Wälder sind auch wirklich schön. Hier muss man also unbedingt mal gewesen sein. Auch das Ringsherum ist traumhaft. Wir haben natürlich auch einen Lieblingsbäcker gekürt. Die Patisserie findet ihr hier:
Hier findet ihr mit viel Liebe gebackene Baguettes, Pain au Chocolate oder Tartlets. Aber so wie der Bäcker ist, ist die komplette Gegend. Alles ist mit viel Liebe zum Detail und Hingabe zur Natur entstanden und wird so auch gepflegt. Daher sollte man als Besucher dies auch unbedingt beibehalten.
Wenn ihr noch Tipps für einen guten Stellplatz habt oder mir ein Sektor ans Herz legen wollt, dann bin ich natürlich offen dafür. Schreibt mir einfach. Meine Lieblings Sektoren waren übrigens Franchard Isatis und Bas Cuvier.
Ich sende euch sonnige Grüße
Eure Sarah