Neuer Tag – neues Abenteurer.
Nun zog es uns also an die Trolltunga. Die Gesteinszunge, die so berühmt ist, dass wohl jeder da mal hin soll. Ich habe mich wirklich darauf gefreut, diese Zunge zu sehen. Auch hat uns ein netter Norweger an einer Tankstelle davon erzählt, wie er mit seiner Freundin da war und wie sie mit Luftballons Bilder darauf gemacht hatten. Er hatte leider Höhenangst und hat sich nicht so richtig auf die Zunge getraut. Aber die Geschichten von ihm waren so sehr mit Liebe erzählt, dass ich auch unbedingt hin wollte. Also fuhren wir los – weiter die Küstenstraße am Hardangerfjord entlang. Aber so weit sind wir leider nicht gekommen. Denn ein paar Orte weiter wartete wieder ein netter Norweger auf uns, der uns mitteilte, dass die Straße nun noch für eineinhalb Stunden gesperrt wäre. Da dies die einzige Straße zum nächsten Ort war, fuhren wir ein Stück zurück und machten hier eine Mittagspause. Wir gingen etwas spazieren und fanden an den Hängen Felder mit knackig roten Äpfeln. Nach dem die Zeit verstrichen war, fuhren wir weiter Richtung Trolltunga. Da angekommen war es für uns leider schon zu spät. Leider darf man nur bis 10 Uhr starten und danach wäre es wohl zu spät um an der Trolltunga anzukommen. Insgesamt ist es eine Wanderung von fünf Stunden. Leider konnten wir diese Wanderung also nicht mehr angehen. Da wir nicht noch länger warten und nicht die Zeit verstreichen lassen wollten sind wir weiter nach Odda gefahren. Hier sind wir dann etwas durch den Ort gelaufen, waren aber nicht sehr überzeugt. Vielleicht lag es am Fehlen der Sonne oder an unserer Motivation. Aber wir wollten hier nicht bleiben. Obwohl man Odda zu Gute halten muss, dass es einen recht großen Caravan Parklatz direkt am Hafen gibt. Nach dem wir uns von der Touristeninformation den Weg nach Bergen beschrieben lassen haben, sind wir wieder in den Nyls eingestiegen und fuhren noch weiter um den Fjord. So haben wir eine komplette Runde um den Fjord an einem Tag geschafft. An der Fähre angekommen ging es auch schon auf See. Es war unsere erste Fähre über einen Fjord und es war beeindruckend. Der Fährmann hatte eine kleine Kabine, in die man etwas hinein schauen konnte und die Aussicht war in jede Richtung großartig. Leider habe ich mich nicht getraut, den Fährmann anzusprechen, aber wäre ich mutig genug gewesen, würdet ihr hier nun ein schönes Bild der Steuerkabine sehen. War ich aber nicht, also geht es mit Text weiter…
Auf der anderen Seite des Fjords angekommen, konnte uns nichts mehr aufhalten. Wir fuhren und fuhren und fuhren. An uns strichen Wasserfälle, Tunnel, Schafe und Boote vorbei. Und dann kamen wir endlich an unserem Ziel an. Es dauerte lange bis wir es gefunden haben, den kleinen Ort Taelevag. Meine Recherche im Nachhinein hat mich über den Ort etwas aufgeklärt und macht ihn wirklich zu etwas ganz Besonderen. Im Zweiten Weltkrieg wurde dieser Ort komplett zerstört. Und zwar, weil die Norweger nett und zuvorkommend waren und zwei Engländer versteckt haben. Dies hat ein Verräter mitbekommen und der Gestapo mitgeteilt – so nahm das Unglück seinen Lauf und das kleine Fischerdorf wurde komplett zerstört. Mehr könnt ihr unter folgendem Link lesen: http://bit.ly/2dqyc2l. Nach dem wir endlich einen Stellplatz für unser fahrendes Haus gefunden haben, hieß es nur noch Kochen und Entspannen.