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Auf nach Kinsarvik

Nun waren wir schon drei lange Tage im Auto. Wir wollten einfach nicht mehr den ganzen Tag sitzen und die Landschaft an uns vorbei ziehen lassen. Also hielten wir in Kinsarvik. Dies hatte zur Folge, dass wir noch die restliche Hochebene hinauf fahren konnten. Die Landschaft wurde immer beeindruckender und einprägender. Ein See folgte auf den anderen und die Berge in der Ferne hatten kleine Schneedecken auf sich liegen. Als es wieder bergab ging, fuhren wir an riesigen Schluchten vorbei und die Tunnel waren grob in den Fels gehauen. Eine Landschaft, die man mit einer Kamera nicht einfangen kann, weil es das Gesamte ist, was es ausmacht. Das Gefühl der Einsamkeit, der ewig langen Straßen und die Faszination, dass es so etwas Schönes noch geben kann. Nach einer Fahrt, die den ganzen Vormittag lang war, kamen wir endlich in Kinsarvik an. Unser erster Weg im Ort war zur Touristenformation, um uns eine Wanderkarte zu besorgen, doch die hatte an diesem Tag leider geschlossen. Also liefen wir auf eigene Faust los. Wir zogen unsere Wanderschuhe an, packten die Kamera ein und wanderten den Fluss hinauf und den Bergen entgegen. Es war so beeindruckend, wie wild und wie ruhig es zugleich war. Nur der Hubschrauber, der Touristen die Schlucht hoch und runter flog, war in regelmäßigen Abständen zu hören. Der Weg schlängelte sich durch einen moosbedeckten Wald und dann standen wir vor dem ersten Wasserfall des Wanderweges. Dieser war so groß und beeindruckend, dass wir uns gar nicht vorstellen konnten, wie die anderen beiden Wasserfälle aussehen sollen. Also wanderten wir weiter den Weg hinauf. Dieser verlief nun direkt neben den rauschenden Fluss und so wurde der Weg auch etwas anspruchsvoller. Er bestand aus vielen kleinen Steinen, die sehr nass und rutschig waren. Somit musste man beim Aufstieg besonders vorsichtig sein. Oben angekommen ging der Weg noch durch einen wunderschönen Wald hindurch. Langsam nahm die Lautstärke des Wassers immer mehr zu und da war er plötzlich: der zweite Wasserfall. Er war groß, mächtig und die Sonne schien auf ihn hinab. Hier ließen wir uns eine Zeit lang nieder und genossen die Aussicht und das Rauschen des Wassers. Es war so erholsam und wunderschön, dass man nicht mehr weg wollte. Da wir es zeitlich nicht zum dritten Wasserfall schaffen konnten, sind wir wieder den Weg hinunter gelaufen. Am Auto angekommen, fuhren wir zu einem kleinen Platz im Wald, den wir während der Wanderung gefunden haben. Hier konnten wir ungestört übernachten und grillen. Wie ich mich darauf gefreut hatte. Wir hatten meinen kleinen Kugelgrill mit und haben darauf lecker Steaks gebraten. Dazu habe ich noch einen Quark- Knoblauchdip gemacht und fertig war das perfekte Essen. Yumyumyum war das lecker. Da wir am Fluss standen, kamen aber ziemlich schnell ziemlich viele Moskitos aus ihren Verstecken heraus, so haben wir uns in den warmen Bus verkrümelt und noch ein kleines Gläschen Wein getrunken. Bei Kerzenschein war es wirklich sehr romantisch in dem kleinen Nyls.