Warum fahren eigentlich so viele deutsche Touristen an den Gardasee? Ich weiß es nun auch. Denn was bekommt man dort, am Gardasee, eigentlich nicht geboten? Wandern, Fahrrad fahren, schwimmen, klettern und immer (ich habe die Theorie, dass die Sonne diesen Ort auch liebt) gutes Wetter. Es gibt also alles was das Herz begehrt. Also haben wir uns unsere Freunde geschnappt und sind in die Sonne gefahren.
Fahrt ins Ungewisse.
Nach monatelanger Suche haben wir kurz vor knapp endlich eine kleine Unterkunft gefunden die all unseren Wünschen entsprach. Der einzige Hacken an der Sache war, dass wir sie vorher nicht sehen konnten. Wir hatten zwar Kontakt mit der Besitzerin, Elena, aber sehen konnten wir nicht viel. Nach einer langen und für die Hinten- Sitzenden nicht so gemütliche Fahrt sind wir dann endlich angekommen. Nur wo ist unsere Wohnung? Die Adresse endete in einer kleinen Seitenstraße, in der wir erst nach langem suchen unser Haus gefunden haben. Elena konnte leider nicht da sein, aber dafür begrüßte uns ihr Hauskater. Wir tauften ihn Carlos und haben den dicken Flausche- Kater geliebt. Er begrüßte uns seitdem jeden Morgen mit einer großen Kuschel und Streichel- Einheit. Endlich in der Wohnung angekommen waren wir positiv überrascht. Elena hat mit ihren zwei Bildern die wir gesehen haben, leider nicht ihre Künste für die Fotografie gezeigt. Denn da wo wir eine Woche Urlaub machen durften war es fantastisch. Wir hatten einen großen Balkon mit Blick auf den See, die Berge und die kleine Kapelle Santa Barbara. Auch für ein erstes Essen hat sie gesorgt. In der Küche standen für uns eine Packung Pasta mit vorzüglicher Soße. So konnte der Urlaub gut starten.
Fünf Tage wie im Flug.
Nach dem wir angekommen sind und uns von der anstrengenden Reise erholt haben, hieß es zu planen. Die Idee war die Reise so effektiv zu nutzen wie nur möglich. Wir hatten viel vor und unser Hauptaugenmerk lag natürlich auf dem Klettern. Es hieß sich langsam zu steigern und effektiv die Tage zu nutzen. Also begannen wir den Tag mit klettern und er endete mit klettern. Nur einmal haben wir eine kleine Pause gemacht und sind zur Santa Barbara gewandert. Das war sehr erholsam für die Finger nur leider nicht für die Beine. Da wir ca. 500 Höhenmeter überwunden haben, merkten wir das auch später stark in unseren Beinen. Unsere geplante Pause endete am Ende des Tages noch in harter Kletterei, die bis in die Dämmerung anhielt. Sonst hieß es jeden Tag auf dem Balkon frühstücken (meist bei strahlender Sonne), ein Klettergebiet auswählen und klettern. Wir haben schöne, beeindruckende, nervenzehrende, spiegelglatte und einfach anstrengende Gebiete entdeckt. Und ich glaube genau das macht das Gebiet rund um Arco aus. Man könnte jeden Sommer da verbringen und würde trotzdem noch nicht alles erklettert haben. So eine große Auswahl hat man wirklich selten, hier gilt der Spruch „Da ist für jeden was dabei“ wirklich. Ich bin begeistert und kann es auch im Winter empfehlen.
Abschied.
Am Ende einer Reise heißt es immer Abschied nehmen. Auch wir mussten das leider machen. Carlos bekommt nun nicht mehr täglich seine Streichel- Einheiten und wir können nicht mehr jeden Tag bei strahlender Sonne klettern. Der Gardasee hat es uns jedoch an diesem Tag nicht all zu schwer gemacht. Denn es fing mit schneien an. So hieß es ab in das wohlig warme Auto und zurück in das noch kältere Deutschland.
Nun heißt es auf den Frühling warten ….