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Ein Wochenende auf der liebsten Insel der Deutschen

Tatsächlich sind wir in einem Monat nach Mallorca geflogen, in dem es mehr Regen geben soll als Sonne. Aber wir haben uns davon nicht abhalten lassen. Wir hofften, dass uns der Regen nicht erwischt und das wir endlich aus dem kalten, verschneiten Deutschland in das sommerliche oder wenigstens frühlingshafte, Spanien kommen. Und das im Januar.

Naja unser Optimismus hat uns an diesem Wochenende nicht verlassen, aber die Wetterprognose hat leider auch gestimmt. Es hat durchweg geregnet. Lediglich für wenige Stunden hat uns die warme Sonne begrüßt. Es hieß also: schauen, was man in Palma bei Regen machen kann. Erstaunlicherweise gibt es wirklich eine Menge zu erleben und das auch außerhalb der Hauptsaison der Insel.

Am ersten Tag, unserer Anreise, sind wir bei milden Temperaturen in der Nacht angekommen. Es regnete. Wir sind ein Stück mit dem Linienbus gefahren und haben unser Appartement dank GoogleMaps recht schnell gefunden. Carmen hat leider schon eine ganze Weile auf uns warten müssen, da die spanische Mentalität den Bus hat etwas später starten lassen. Hungrig fragten wir Carmen, wo wir noch etwas essen könnten, doch diese machte uns keine großen Hoffnungen. Wir gingen trotzdem sofort los und suchten nach etwas zu essen. Die meisten Restaurants hatten schon zu und die geöffneten Bars wollten uns nichts mehr zu essen geben. Also suchten wir über zwei Stunden, bis wir endlich um 1.30 Uhr etwas fanden. Direkt bei uns in der Nähe des Appartements befand sich die Bar „Lemon Tree“. Eine alternativ eingerichtete Bar mit einen super Bier Angebot. Hier kannst du für 4,50 Euro einen Eimer voll Bier bekommen – natürlich nicht lose eingefüllt. In diesem Eimer sind eine Menge Eis und kleine 0,2 Liter Flaschen Bier. Es war wirklich köstlich. Dazu haben wir noch Mini-Burger bekommen. Diese waren zwar nicht mehr die Frischesten, aber dafür lebensrettend 😉

Da wir von der Nacht zuvor gelernt haben, dass auf der Insel die Geschäfte nicht immer geöffnet haben, sind wir an diesem Morgen direkt auf die Suche nach etwas zum Frühstücken gegangen. Die Suche verlief diesmal etwas erfolgreicher und bald hatten wir alle unser typisch spanisches Toast. Auf diesem Toast ist eine Tomaten-Paste sowie Käse oder Schinken oder nichts von beidem. Dazu haben wir ein wirklich guten Kaffee bekommen. In dieser kleinen Bar haben wir uns Pläne für den anstehenden Tag gemacht. Da es wieder etwas stärker regnete, steuerten wir zunächst die überdachte Markthalle von Palma an. Das Mercat de l´Olivar ist eine typisch spanische Markthalle. Hier gehen nicht nur die Touristen flanieren sondern auch die Spanier ihren Wocheneinkauf machen. Von verschiedenen Obst und Gemüseständen bis zum frischen Seraño Schinken fehlt es hier an nichts.. Da wir von dieser Vielfalt so überrascht und überfordert waren kauften wir uns lediglich Salami, Orangen und Oliven. Aber ich hätte mir im Nachhinein lieber etwas Seraño Schinken oder Ziegenkäse holen sollen. Nachher ist man halt immer schlauer. Das System der Kundenbetreuung ist auch komplett anders als bei uns in Deutschland. So muss der Kunde eine Wartenummer ziehen und wenn diese aufgerufen wird, wird der Kunde bedient.

Nach dem wir alles von dieser Halle gesehen hatten sind wir wieder heraus in den Regen gegangen. Da der Regen einfach nicht weniger werden wollte, steuerten wir als nächstes in ein typisch Spanisches Fast Food Restaurant. Na gut es war kein Restaurant, sondern eine Tapas-Bar. Im „100 Montaditos“ gibt es, wie es der Name schon sagt, hundert verschiedene Sandwisches. Dazu kann man sich ein Bier für 1 Euro, Pommes für 2 Euro oder Oliven für einen ähnlich günstigen Preis gönnen. Außerdem war es auch echt gemütlich. Wer also auf der Suche nach schnellen Tapas ist, ist hier genau richtig. Nach dem wir uns mit dem Wetter abgefunden hatten und Papp-Satt waren, sind wir Richtung Meer gelaufen. Man muss nur durch die schöne und verwinkelte Altstadt, vorbei an der Kathedrale, über die große Straße und schon ist man am Meer. Es war schön die Wellen zu hören und die Schiffe beobachten zu können. Nun hat uns endlich auch die Sonne begrüßt. Das war so schön und tat richtig gut für unser Gemüt.

Da wir die spanische Seite dieser Stadt kennenlernen durften, wollten wir nun auch die deutschen Klischees sehen. Also nahmen wir den nächsten Bus und stiegen an der Schinkenstraße wieder aus. Hallo Ballermann 6. Im Winter ist hier wirklich kaum jemand zu sehen. Außer von einigen Joggern und älteren Spaziergängern war niemand zu sehen. Da wir aber in die Höhle des Löwen wollten, sind wir noch auf einen Sangria in den „Bierkönig“ gegangen. Hier haben wir uns einen Liter des Getränkes geteilt und dazu gratis ein T-Shirt bekommen. Ganz schön Süß hier, dieser Sangria. Partymäßig war nicht so viel los, aber dafür wurde Stunde um Stunde die Musik immer lauter. Aus den Boxen dröhnten die Ballermann-Klassiker rund um die Uhr. Nehme ich an. Aber Wahnsinn, wie groß diese Bar ist. Hier passen sicher um die 1000 Menschen hinein.

Nach dem wir unseren zweiten Liter Sangria geschafft hatten sind wir wieder Richtung Palma gefahren. Da angekommen waren wir in einer urgemütlichen Tapas-Bar. Nach dem leckeren Essen sind wir noch weiter in eine kleine Bar, in der wir unseren Abend verbringen wollten. Diese war, aufgrund des immer noch heftigen Regens, nur ein paar Schritte entfernt. Die Feststellung des Wochenendes ist, dass die Bars in Palma alle spätesten um 2 Uhr in der Nacht schließen. Somit sind wir mit einem Plastik-Becher mit unseren restlichen Getränken aus der Bar und Richtung Appartement gelaufen. Natürlich mussten wir wieder durch die verwinkelte Altstadt zurück, was übrigens jedes mal eine große Herausforderung war. Man ist das alles verwirrend hier.

Am nächsten Tag hieß es schon Abschied nehmen. Wir gingen ein letztes Mal lecker Frühstücken in einer kleinen Bar in der Nähe der Kathedrale von Palma. Danach sind wir in Richtung Kathedrale gelaufen, am Meer vorbei und haben uns diese noch einmal von Innen angeschaut. Wahnsinn, wie groß und prunkvoll dieses Bauwerk ist. Danach ging es ein letztes Mal Tapas essen und anschließend Richtung Flughafen. Nun startete unser Flug wieder in Richtung Deutschland, wo alles viel kälter war.

Das Fazit des Wochenende ist, dass es sich trotz des Regens gelohnt hat. Es war so schön, etwas anderes zu sehen und teuer war es zu dieser Zeit auch nicht. Das Teuerste an diesem Wochenende war wirklich die Busfahrt in Deutschland vom Flughafen zurück nach Hause. Wer also die Chance hat, ein Wochenende auf dieser schönen Insel zu verbringen, sollte dies unbedingt machen. Auch wenn es kurz ist- es lohnt sich. 🙂