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Die Freuden rund um Nyls unserem T4

Wenn man das ganze mal nüchtern betrachtet muss man sagen wir hatten schon Glück. Klar wurde in den Bus eingebrochen und private Gegenstände gestohlen. Vor allem ist es schade um Sarahs kleine Kette, welche wahrscheinlich noch 2,50 Euro wert ist. Für Sarah dagegen war sie aber von ungeheurer Bedeutung, da der Anhänger ein Erbstück von ihrer Großmutter war. Fraglich ist auch, was der Dieb mit der schmutzigen Wäsche von Sarah will. Man will sich eigentlich gar keine Gedanken darüber machen.

Ich schweife aber ab. Prinzipiell hatten wir Glück: Es wurden keine Dokumente gestohlen, keine Technik und auch kein Geld. Die Ausbeute war für unseren ungebetenen Gast echt gering. Dafür waren unsere Scherereien im Nachhinein nervig. Angefangen damit, dass das Ganze zu Ostern passiert ist. Da bekommt man ja bei den Kollegen von der Behörde niemand mehr ans Telefon. Dann wollen diese noch einen Polizeibericht als Nachweis. Das ist ja auch immer ein Abenteuer bei der kleinen freundlichen Polizeistelle um die Ecke einen solchen Bericht erstellen zu lassen. Die sprechen ja auch alle so gut Englisch. Nach langer pantomimischer Schwerstarbeit mit Unterstützung von Google Translate konnten wir das dann aber auch erledigen. Die Polizei ging lustigerweise davon aus, dass unser Kofferraum aufgebrochen wurde. Die kriminalistisch geschulten Augen des Beamten hatten nämlich das fehlende VW-Zeichen bemerkt und sofort darauf geschlossen, dass an dieser Stelle eingebrochen wurde. Das war natürlich nicht der Fall. Zum Glück haben wir den Polizeibericht zum Schluss noch mal komplett übersetzt und diesen Fehler bemerkt. Alles in allem haben die sich aber echt Mühe gegeben. Wir haben drei Beamte einschließlich der Mutter von einem der Beamten (sie konnte deutsch) für ganze zwei Stunden voll beschäftigt. In Deutschland unvorstellbar.

Zum krönenden Abschluss stand dann ja noch die Reparatur des Schlosses an. Freunde, das war auch ein Abenteuer. Das Schloss haben wir ja erst in Frankreich reparieren lassen. Zum Glück hatten wir da Unterstützung von der wirklich hilfsbereiten Campingplatzbesitzern. Sie konnte Englisch und Französisch und hat für uns alle Werkstätten im Umkreis von 30 km abtelefoniert. Ohne sie wären wir echt aufgeschmissen gewesen. Nach gefühlten 10 Telefonaten und 30 Warteschleifenminuten haben wir dann eine VW-Nutzfahrzeuge Werkstatt ausfindig gemacht, welche uns helfen konnte.

Cool dachten wir uns – nur 30 km. Da sind wir in ner halben Stunde hingefahren und dann wird das ne schnelle Sache. Aber nein nein: Auf halber Strecke gab es urplötzlich eine Höhenbegrenzung von 2,2 m. Zum Glück ging unmittelbar davor eine Seitenstraße links ab. Diese war ohne Höhenbegrenzung aber dafür in der Breite aber sehr begrenzt. Nach 2 km spannend schmaler Serpentinenstraße wurde es endlich wieder breiter und das Navi hat auch aufgehört uns alle 20m vom Wenden überzeugen zu wollen. Dann ging es noch eine Weile über glücklicherweise gut einsichtige Waldstraßen. Zu guter Letzt sind wir nach 1,5 h nervenaufreibender Fahrt angekommen. Zu unserer großen Überraschung konnte der Kundenservice in dem riesigen klimatisierten ultramodernen MAN SCANIA VW Nutzfahrzeuge Center auch kein einziges Wort Englisch. Hey… Wenn wir wieder in Deutschland sind, fetten wir alle beim Scharade spielen ab. Natürlich war auch kein Schloss vorrätig.

Nachdem wir also diese wunderschön beschauliche und entspannte Fahrt 4-mal absolviert hatten, war es endlich geschafft. Die Werkstatt hat sogar das Schloss auf unseren Schlüssel angepasst, sodass wir keinen Neuen benötigen. Super Sache.

Man hat schon so seine Freuden mit nem alten T4…Bilder gibt’s leider nicht so viele dazu – war uns dann doch zu blöd die Polizeibeamten zum schönen Gruppenbild zu überreden.

Grüße von weit weg.

Christoph